Mit dem Rücken zur Wand

Mit dem Rücken zur Wand

Wohnungselend und Arbeitlosigkeit haben in Berlin 1932/33 ihren Höhepunkt erreicht, die Weimarer Republik geht ihrem Ende entgegen. Der 15-jährige Hans aus der Ackerstrasse hat noch Glück gehabt, denn er hat zwar keine Lehrstelle, aber wenigstens Arbeit in der Fabrik gefunden. Die politischen Auseinandersetzungen spiegeln sich auch in seiner Familie wider. Und Hans muss sich immer wieder entscheiden: für oder gegen seinen Bruder Helle, den Kommunisten; für oder gegen seine Schwester Martha, deren Freund zur SA geht; für oder gegen seine Freundin Mieze, die Halbjüdin ist. Exemplarisch zeigt der Autor politische Zusammenhänge auf, die in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in die Didaktur des Nationalsozialismus und die Katastrophe des 2. Weltkriegs geführt haben. Klaus Kordon ergreift Partei, indem er erzählt – eindrücklich und in bestem Sinne aufklärerisch. Seine berühmte „Trilogie der Wendepunkte“ hat der Autor selbst für eine Lektüre in der Schule gekürzt und bearbeitet. Der vorliegende 2. Band vermittelt zeitgeschichtliches Hintergrundwissen zu Büchern wie Irene Disches „Zwischen zwei Scheiben Glück“ (Nr. 704), Gudrun Pausewangs „Reise im August“ (Nr. 746), John Boynes „Der Junge im gestreiften Pyjama“ (Nr. 950), Anne Franks „Tagebuch“ (Nr. 909) oder Uri Orlevs „Der Mann von der anderen Seite“ (Nr. 916).