70 Meilen zum Paradies

70 Meilen zum Paradies

Siad, ein somalischer Krankenpfleger, ist mit seiner Tochter Shara nach der Zerstörung seines Hauses, bei der seine Frau und seine älteste Tochter umkamen, aus Mogadischu geflohen. In Tunesien warten sie mit anderen Flüchtlingen auf die von Schleppern organisierte Überfahrt nach Italien. Endlich geht die Reise los, die sich aber schon bald als Irrfahrt erweist und zum Albtraum wird. Der Motor fällt aus und Wasser dringt ins Schiff. Durst, Krankheit und Tod sind an der Tagesordnung. Doch immer wieder taucht ein Hoffnungsschimmer auf. Siads Einfallsreichtum rettet den meisten Flüchtlingen das Leben. Nach einer endlos scheinenden Fahrt erreichen sie Lampedusa. Auf der Ferieninsel erwartet sie aber nicht etwa ein Paradies, sondern der harte Alltag in einem Flüchtlingslager, eingeschlossen hinter Gittern und ausgeschlossen von all dem, was sie sich während ihrer Flucht erträumten. Viele von ihnen werden wieder nach Afrika abgeschoben. Siad findet auf süditalienischen Plantagen Arbeit als Tomatenpflücker. Shara wird in einem Kloster bei Neapel erzogen. Dass Vater und Tochter den Sprung in ein besseres Leben in Kanada schaffen, verdanken sie einem unverhofften Fund. Lebendig und spannend erzählt der Autor die auf Tatsachen basierende Geschichte, die Jugendliche für das Flüchtlingselend sensibilisiert, das sich am Rande Europas, aber auch mitten unter uns abspielt.