Hechtsommer

Hechtsommer

Anne, die Ich-Erzählerin, Daniel und Lukas leben in einem Wasserschloss, umgeben von einem grossen Park mit vielen Tieren. Es wird von einem Prachtsommer berichtet, zumindest was das Wetter betrifft. Denn am Ende des Sommers hat Anna erfahren müssen, dass sich Freundschaft nicht erkaufen lässt, und die drei Kinder haben ihr naives Gottesverständnis verloren. Der Hecht aber, den sie den ganzen Sommer über fangen wollten, liegt im Staub neben dem Schlossteich. Denn an diesem Nachmittag ist Gisela, die Mutter von Daniel und Lukas an Krebs gestorben. Und trotzdem lautet der Schlusssatz des Buches: „Es war alles wie immer, es war so, als wäre gar nichts geschehen.“ Daran hält sich auch die einfüssige Pfauenhenne, deren Fuss abgestorben ist, weil sie sich in einer Angelschnur verheddert hatte. Im Jahr darauf bringt sie vier Küken zur Welt! Jutta Richter ist eine grosse Poetin, eine Künstlerin im Auslassen, Antönen von Stimmungen und Gefühlen. Kein Wort ist zu viel gesetzt, und es fehlt dem Buch dennoch an nichts. Lebenslust und Trauer gehören zusammen, genau so wie der Zauber erinnerter Kindheit und das Recht jedes Kindes, die Welt mit all ihren Facetten, also auch dem Tod, verstehen zu wollen (vgl. dazu Rezension Christine Tresch). Illustriert. Dazu kann pro Lieferung 1 Hörbuch bestellt werden.