Township Blues

Township Blues

Thina lebt mit ihrer Familie, bestehend aus ihrem Bruder Mangaliso, der Mutter, der Oma und ihr selbst, in einem Township in der Nähe von Kapstadt. Die Zeit der Apartheid ist vorbei, doch Thinas Mutter und vor allem ihr Bruder sind immer noch davon gezeichnet. Ihre Mutter war im Gefängnis, als sie mit Thina schwanger war. Ihr Bruder hat über all dem Schrecklichen, das er erlebt hat, die Sprache verloren. Da wird Thina, die privilegiert ist und zur Schule gehen kann, eines Nachts brutal vergewaltigt. Zwar ist sie nicht schwanger. Die Gefahr einer Ansteckung mit dem HIV-Virus besteht aber immer noch. Thina vertraut sich ihrer Lehrerin an, die ihr zu einem Aidstest verhilft. Danach muss Thina mit der Gewissheit weiterleben, dass sie HIV-positiv ist und einer ungewissen Zukunft entgegenblickt. Thinas Freund Thabang will Rache nehmen und wird bei der Verfolgung der brutalen Bande verletzt. Ihr Bruder, der endlich seine Sprache wiedergefunden hat, greift ein und führt eine Aussöhnung herbei, so dass Thina von sich sagen kann: „Und indem er mich um Vergebung bat, gab er mir zwar nicht meine Gesundheit zurück, aber einen wesentlichen Teil meiner Würde.“ Thina bekennt sich zu ihrer Krankheit, nicht zuletzt auch im Schultheater „Township Blues“, das Aids und dessen Verhütung thematisiert. Dem Autor, einem Afrikakenner, ist es gelungen, die schwierige Thematik glaubhaft in einen realistischen Roman zu verpacken und zugleich eine subtile Liebesgeschichte zu erzählen, die Leserinnen und Leser berührt. Unter www.hokisa.co.za finden sich Informationen zu einem Projekt für aidskranke Kinder und Jugendliche in Südafrika.