Wir alle für immer zusammen

Das Leben der elfjährigen Polleke ist alles andere als einfach. Ihr Freund Mimun, ein Moslemjunge, hat mit ihr Schluss gemacht, weil sie Dichterin werden will und sich dies in seiner Kultur für eine Frau nicht schickt. Polleke schreibt ihm einen wütenden Brief, den leider der Lehrer erwischt. Dieser bezichtigt sie des Rassismus. Was wiederum ihre Mutter erzürnt, die ihm deutlich ihre Meinung sagt. Der Lehrer verliebt sich in die temperamentvolle Mutter und verkehrt bald schon bei Polleke zu Hause. Und da ist auch noch ihr eigentlicher Vater, der wegen Haschischhandel im Gefängnis sitzt. An den Wochenenden reist Polleke zu den Grosseltern auf den Bauernhof, wo sie endlich ihr kompliziertes Lebenspuzzle hinter sich lassen kann und Ruhe und Halt findet. Mimun gelingt es endlich auch, sich dem Druck seiner Eltern zu widersetzen: An einem Samstag setzt er sich in den Zug und besucht Polleke und ihr Lieblingskälbchen. Trotz der vielen Probleme, die angesprochen werden, ist das Buch – aus der Ich-Perspektive von einer Polleke erzählt, die kein Blatt vor den Mund nimmt – äusserst vergnüglich zu lesen und eignet sich bestens als Grundlage für Diskussionen. Das in kurze Kapitel gegliederte Buch wird von hübschen kleinen Gedichten und Vignetten aufgelockert, so dass es sich auch für schwächere Leserinnen und Leser gut eignet. 91 S.