Zwischen zwei Scheiben Glück

Zwischen zwei Scheiben Glück

Peters Vater Laszlo wagt sich Ende der 30-er Jahre von Ungarn aus als Diplomat nach Berlin und nimmt seinen Jungen mit. Peter ist fasziniert von der fremden Grossstadt mit ihren Kinofilmen und den schillernden Festen, zu denen er seinen Vater begleiten darf. Was sich auf politischer Ebene zusammenbraut, davon erfährt er aber nichts. Peter weiss nicht einmal, dass er selbst Jude ist. Und er weiss auch nicht, dass sein Vater ein äusserst gefährliches Leben führt. Anstatt im Diplomatischen Dienst zu arbeiten, beschafft er Juden gefälschte Pässe. Als eigenartige Vorkommnisse darauf hindeuten, dass sich Unheil zusammenbraut, schickt der Vater Peter zu dessen Grossvater nach Ungarn zurück und verspricht ihm, fleissig zu schreiben. Woche um Woche freut sich Peter auf die liebevollen Zeichen seines Vaters, die einzigen Farbtupfer im Zusammenleben mit seinem strengen und verschlossenen Grossvater. Was er nicht weiss, ist, dass sein Vater längst von den Nazis gefangengenommen und hingerichtet wurde – und dass es der Grossvater ist, der ihm die vielen Briefe schreibt. Irene Dische hat für ihre bewegende Geschichte eine verknappte und sehr dichte literarische Sprache gefunden. In kleinen, feinen Bildern zeichnet sie das Leben dreier Generationen in dieser schwierigen Zeit nach. Die kurze Erzählung, die 1998 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, eignet sich bestens als literarischer Beitrag für einen gelebten Geschichtsunterricht und ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit einer Zeit, deren Zeugen nicht verstummen dürfen. 80 S. Schwierigkeitsgrad: mittel